Interessanter Beitrag des DLF vom 12.04.2025 zu Inklusion und Teilhabe
„Inklusion im Alltag. Wie kann echte gesellschaftliche Teilhabe gelingen?“
Erschreckend ist, das Menschen mit Behinderung immer noch zu wenig mitgedacht, mitgenommen und die Teilhabe der beinahe 10 % der Gesamtbevölkerung erschwert, z. T. sogar unmöglich gemacht wird. Nicht mitgezählt all die Menschen mit Behinderung, die erst gar keinen Antrag auf GdB stellen, da sie nicht die Kraft dafür aufbringen oder alleine dazu nicht in der Lage sind.
Die UN-Behindertenrechtskonvention fordert gleichberechtigter Zugang zu Bildung, Information und Kommunikation, zu Transportmitteln, kulturellem, politischem und öffentlichem Leben – sowie Einrichtungen und Diensten, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Das dies nicht bereits Standard ist, ist schlimm genug. Und auch bei der Entwicklung digitaler Dienstleistungen und Produkte gibt es Nachbesserungsbedarf.
Interessant, die Aussage zur Teilhabe im kulturellen Bereich, der zu oft ohnehin als teures und unnützes „Extra“ behandelt wird:
Verbesserungen im Kulturbereich sind nicht nur „nice to have“. Denn hier begegnen sich unterschiedliche Menschen, tauschen sich aus, diskutieren und lernen voneinander. Wenn Menschen mit Behinderungen der Zugang erschwert wird, werden ihre Sichtweisen und Lebenserfahrungen unterrepräsentiert. Das ist dann auch eine Frage der Demokratie, so Jürgen Dusel, Behindertenbeauftragter der Bundesregierung: Demokratie und Inklusion sind zwei Seiten einer Medaille.
Die Gesetze zu Inklusion und Teilhabe auf Bundes- und EU-Ebene sind geltendes Recht. Trotzdem müssen Menschen mit Behinderung und ihre Unterstützenden jeden Tag um diese Rechte kämpfen. Als Mensch mit Behinderung leidet man nicht nur unter den Beeinträchtigungen der Behinderung, sondern auch unter der Gesellschaft, die sie nicht angemessen berücksichtigt.
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